meine Gedichte





Abendstimmung

Von der Sonne letzten Strahlen
Dringt noch Wärme in mein Herz
Ich schaue zu ihr himmelwärts
Viele Bilder könnt ich malen

Bald bist du dem Blick entrissen
Roter Ball am Firmament
Keiner dich dein eigen nennt
Doch auch niemand will dich missen

Purpur Schleier - friedlich Zeichen
Endlich ist dein Werk vollbracht
Dunkel wird's - es naht die Nacht
Und die letzten Schatten weichen


Einfach du

Du bist nicht Irgendwer
Blick aus klaren Augen
Wort von reinem Herz
Wissen mit hellem Verstand

Wer dich nicht kennt geht vorbei
Deine Hand - der Reichtum im Schatten
Wertvoller als jeder Rubin
Unsichtbar

An deiner Seite die Würde deiner selbst
Gegen den Neid
Ein Augenblick Leben
Ziel meiner Träume


Morgenerwachen

Noch ruht der Wald im nächtlich Traume
Noch spürt man nicht des Tages Hast
Und in des Dickicht dunklem Raume
Hält noch der Morgennebel Rast

Doch überm Horizont erhebt sich
Ein roter Feuerschweif empor
Und in des Waldesstille regt sich
Ein zager Gesang der Vögel Chor

Lebhaftes Treiben kommet wieder
Der Tag erwacht zu neuen Streit
Und heller ertönen die Lieder
Zum bunten Leben weit und breit


Tugend und Trübsal

Geh und vergleiche
Den Tod mit dem Leben
Mit jedem Erwachen beginnt das Leben
Wenn du nach einem fernen Ziel strebst
Erscheint dir dein Leben sehr kurz
Viel willst du geben
Und immer denkst du
Es ist zu wenig
Die Zeit scheint zu verrinnen
Jedoch ein Leben ohne Aufgabe
Ist langweilig
Und Tage und Jahre
Reihen sich endlos aneinander
Jede Stunde zieht sich hin
Und du wirst immer älter
Durch Geben erfüllt sich dein Leben
Das Nehmen macht dich krank


Liebe

Liebe - ein Wort
Im Meer der Gefühle
Von Geben und Nehmen
In Bindung die Freiheit ist
Im Geiste vereint
Und doch jeder für sich
Als Streben zur Persönlichkeit
Getrennt zum Zusammenhalt
Gemeinsamkeit der Einzelnen
Liebe - ein Leben


Mit dir

Zweisamkeit
Ist Voraussetzung und Erfüllung unserer Gedankenspiele
Im gegenseitigen Helfen
Wenn wir dem Partner Halt geben
Zweisamkeit
Ist sich und den anderen erkennen
Zum Beseitigen der Fehler und Schwächen
Durch angebrachte Kritik
Für das Werden unserer Persönlichkeit
Dann verzaubert Zweisamkeit unsere Welt
Und ist Schlüssel zum Glück


Spiel der Farben

Sehe ich das Rot des Morgens
Am Horizont entlang
So formen sich deine Lippen
Zum Kuß den ich empfang

Schau ich hinauf zum Himmel
Wie lieblich blau und klar
Erkenne ich deine Augen
Und spüre dich sehr sehr nah

Leg ich mich in die Heide
Gebettet in zartes Grün
Denk ich an dich mit Wonne
Dein Leben wird erblüh'n

Werde ich von gelben Strahlen
Der Sonne warm umringt
Zaust Wind in deine Haare
Der goldene Träume bringt

Richte ich meinen Blick gen Norden
Zum ewig kalten Eis
Bist du im Hochzeitskleide
Anmutig ganz in Weiß

Wiegt Wind mich sanft und sicher
In des finsterer schwarzer Nacht
Weist du den Weg zum Glücke
Mit deiner Liebesmacht


Leben

Leben entsteht
Leben vergeht
Wir sind doch nur ein Hauch
Im großen Geist des Universums
Zaghaft öffnen wir das Himmelstor
Und lehnen uns gegenseitig an
Verlassen stehst du einmal da
Keine rettende Hand
Streckt sich nach dir aus
Dein Körper schwankt in die Unendlichkeit
Lebendig bleibt dein Geist
Im Herzen der anderen


Meine Katze

Meine Katze die macht muh
Und das macht sie immerzu
Was soll ich dagegen nur machen
Wenn sie muh macht muß ich lachen

Meine Katze die macht muh
Und dabei die Augen zu
Das muh dröhnt mir in beiden Ohren
Macht sie muh bin ich verloren

Meine Katze die macht muh
Läßt mich dabei nicht in Ruh
Wie ich mich wende mich auch dreh
Muh macht sie sogar im Schnee

Meine Katze die macht muh
Und beißt mir noch in den Schuh
Ich verdreh den Hals vor Schmerz
Meine Katze macht einen Scherz

Meine Katze die macht muh
Und gibt Pfötchen noch dazu
Bittet mich um einen Tanz
Unter einem Myrtenkranz

Meine Katze die macht muh
Ja was sagst du denn dazu
Ist das nicht ein kluges Tier
Sag - gefällt sie nicht auch dir


Am Fenster

Ich öffene das Fenster
Und schaue in die Winternacht
Ich sehe die Sterne am Firmament
Diese Unendlichkeit
Auf einmal fliege ich durch das All
Ganz allein
Im Raumschiff Erde
Ohne Halt
Durch die Dunkelheit
Hilflos,klein und schwach
Wo bin ich jetzt
Ich rase dahin - ohne es zu merken
Woher
Wohin
Ich bekomme angst
Angst vor der Ungewißheit
Einsamer Punkt umgeben von Finsternis
In zeitloser Weite
Nackt ohne jeden Schutz
Inmitten funkelnder Sterne
Eine Ewigkeit entfernt
Mich fröstelt
Ein Schauer läuft mir den Nacken herunter
Wie winzig ich doch bin
Bald wird es Morgen
Ein heller Schleier bringt mir die Geborgenheit zurück
Die Sonne befreit mich von der Lethargie
Die Wärme dringt in mein Gemüt
Ich bin wieder Mensch


Hymne an die Sonne

O Sonne - wer möcht nicht deine Macht besitzen
Zu herrschen über Glut und Licht
Du taust des Winters kalten Eises
Du Stern der stets die Dunkelheit durchbricht

O Sonne - wer könnte deine Kraft erreichen
Du energiebeladener Ball
Aus deinem Inneren kommt hervor
Ein ungeheurer Feuerschwall

O Sonne - wer würd nicht deine Schönheit preisen
Wenn du am Horizont erscheinst
So oft besungen ohnegleichen
Weil du Lebenslust in dich vereinst

O Sonne - wir brauchen dich zum Leben
Was würde sein wenn du nicht wärst
Die Welt würd ohne dich bald sterben
Ehre dir - die du erfährst


Melancholie

Wozu leben wozu sterben
Hat mein Streben noch ein Sinn
Wieder wurd ein Tag geboren
Und wie lustlos ging er hin

Und es treibt mich auf und nieder
Und es treibt mich hin und her
Wo ist Anfang - wo ist Ende ---
Und mein Leben ist so leer

Was soll bloß aus mir noch werden
Ich verlier fast den Verstand
Und ich steh auf nackter Erde
All meine Träume sind verbannt

Weder Liebe weder Freude
Weder Schmerzen weder Leid
Spüre ich in meinem Herzen
Wie in der Vergangenheit

Vor den Augen wird es dunkel
Hundert Ängste kehren ein
Meine Hoffnung geht zu Grunde
Es erlischt der letzte Schein


Für dich - deiner selbst

Empfange du die Gabe
Die in dir ruht
Nutze deine Geistes Macht
Pflücke die Blume
Deines Herzens
Erkenne deine Liebespracht


Es ist Krieg

Menschen hungern
Dürsten nach Milch
Suchen im Müll
Nach etwas Brot
Es ist Krieg
Und sie leiden Not

Tiere krepieren
Bäume gehen ein
Die Flüsse vergiftet
Das Getreide verbrannt
Es ist Krieg
Verwüstet das Land

Frauen mißhandelt
Kinder streunen rum
Mütter weinen
Söhne sind gefall'n
Es ist Krieg
In uns all'n

Granaten zersplittern
Bomben schlagen ein
Häuser brennen
Höllische Glut
Es ist Krieg
Teuflischer Spuk

Generäle befehlen
Soldaten schießen sich tot
Doch soll je das Blutbad enden
Dann besiegt den Haß
So wird Frieden


Neubeginn

Schweigen
Stille
Nacht
Geigen
Wille
Macht
Winter in den Gärten - Winter in der Stadt
Winter in den Herzen - Winter macht matt
Kein Winter kann sich halten
Denn es herrschen Gewalten
Die ihn überwinden


Der Frühling

Horcht horcht - ich hör was an der Tür
Wer mag den das nur sein
Er kommt auf seinen Weg daher
Will er zu uns herein

Seht seht - ich schau in die Natur
Alles fängt zu blühen an
Die Lüfte werden zum warmen Föhn
Wer ist der gute Mann

Malt malt - den zauberhaften Freund
Der Winter ist verstummt
Es summt erneut am wilden Bach
Der Frühling tat's uns kund


Märchenhaftes

Frau Holle - ach Frau Holle
Du märchenhafte Fee
Du schüttelst deine Betten aus
Und wir bekommen Schnee
Wer war das tapfere Schneiderlein
War es der Größte oder winzig klein
Jedoch die Königstochter war bald sein
Heute back ich - morgen brau ich und so weiter
Da war der Zwerg noch riesig heiter
Doch als er seinen Namen hörte
Wollt's - daß er sich selbst zerstörte
Max und Moritz ich will's lassen
Herr Busch konnt besser Reime fassen
Wer fragt sich durch zu Omas Hütte
Wer riskierte dann ne' große Lippe
Als Oma gar so fies aussah
Zum Glück war dann der Jäger da
Erbsen hier und Erbsen da
Sollt dauern gar ein ganzes Jahr
So wollten es die braven Schwestern
Doch der Prinz war nicht von gestern
Zum Schluß noch etwas Glück beim Hans
Hätt lieber essen sollen seine Gans
Der Stein war schließlich dann zu schwer
Ich mach jetzt Schluß - ich weiß nichts mehr


Ach ihr

Nehmt nicht ihre Illusionen
Das macht sie kaputt
Ihre stillen Träume
Sind dann in Schutt

Raubt ihr nicht die Freiheit
Ihr Gedankengut
Ihre leise Hoffnung
Ihren kleinen Mut

Gebt ihr etwas Liebe
Euer Herz dazu
Laßt sie selber leben
Und laßt sie auch in Ruh'


Tagesbahn

Ich seh der Zukunfst Morgenröte
Der Sonne ihrer Bahn
Vergang'ner Träume schwerer Nöte
Der Menschen irrer Wahn

Ich faß des Tages schwerer Arbeit
Schon über tausend Mal
Und suche stets die neue Wahrheit
Unendlich an der Zahl

Ich spür des Abends schonend Wärme
Laßt gehen mich zur Ruh'
Ein Stück dir näher - weite Ferne
Und winke euch noch zu


Hoffnung

Ich bin allein
Im Kämmerlein
Bei Kerzenschein
Baum voller Lichter
Viele Gesichter
Kommen dichter
Lebenslicht
Mein Gesicht
Kenne ich nicht
Mein Herz dort
Tragt mich fort
Hin zu ihrem Ort


Was du hast

Du hast Augen zum sehen
Beine zum gehen
Ohren zum hören
Pickel,die dich stören
Hosen,die nicht passen
Hände zum fassen
Einen Kopf zum denken
Arme zum schwenken
Füße zum stehen
Haare,die wehen
Hast du das nun vernommen
Bist du denn schon vollkommen ?


Das Leben

Das Leben ist wie eine Tür
Man macht es auf - geht hindurch - und schließt es

Das Leben ist wie ein Fluß
Erst klein und sprudelnd - dann breit und tragend -
und mündet gemächlich

Das Leben ist wie ein Ball
Man stößt es an - springt empor - und prallt herunter


Das Geschenk

Ich möcht dir gern was schenken
Nur weiß ich noch nicht was
Denn du sollst an mich denken
Und mögen sollst du das

Schenke ich dir rote Nelken
Die hast du doch so gern
Doch bald werden sie welken
Dann bin ich dir wieder fern

O Mädchen - du mein liebes
Ich schenk dir dies Gedicht
Daß es im Herzen lieget
Und du vergißt mich nicht


Herbst

Noch sieht man bunte Sommerkleider
Noch trägt man einen Sommerhut
Noch sitzt man bei dem Lagerfeuer
Noch springt man in die Meeresflut

Schon denkt man an die Apfelernte
Schon hält man sich den Ofen warm
Schon bläst der Wind durch Baumesgipfel
Schon zieht der letzte Vogelschwarm

Bald steht ein weißer Mann im Garten
Bald läuft man Schlittschuh auf dem See
Bald ringt man mit des Eises Kräften
Bald wirft man einen Ball aus Schnee


Der Weihnachtsmann

Zwei Buben erwarten den Weihnachtsmann.
Der Kleinere,der grad mal laufen kann
schaut ängstlich seinen Bruder an,
denn plötzlich klopft es an der Tür.
Ein Mann fragt :" Bin ich richtig hier ?"
es seh'n ihn an der Augen vier.
Ein Bart ganz weiß und Stiefel groß,
der Ältste denkt ' was sag ich bloß' ?,
ihm rutscht das Herz bis in die Hos'.
Der lang ersehnte Tag ist da,
gefreut darauf das ganze Jahr.
Endlich öffnet sich der Sack - hurra.
Doch erstmal fragt er :" Ward ihr Lieb
oder muß ich geben mit der Rute einen Hieb ?
War'n es Dummheiten,mit denen ihr die Zeit vertriebt ?
"Sie waren artig",kann die Mutti sagen.
Der Große half mir oft beim Tragen,
so brauchte ich mich wenig plagen.
"Das hör ich gerne",spricht der Weinachtsmann.
Nun kommen die Geschenke dran
Für'n Jüngsten einen Hampelmann.
Das Schulkind erhält ein Buch zum lesen,
was alles in der Welt gewesen.
So kommt es doch zu guter letzt
zu einem schönen Weihnachtsfest.


Deine Augen

O deine Augen - liebste Maid -
Sie flüstern mir was zu
Mein Herz ist offen und bereit
Will dir gehören - immerzu

Kann sehen deine Lider weit
Sie wippen auf und ab
Wie Flügel und auch stets zu zweit
Mein Blick neigt sich herab

Sie sollen immer trocken sein
Das wünsch ich dir sosehr
Soll'n lachen wie der Sonnenschein
Ist es auch noch so schwer

Und die Pupillen hell und blau
Die Sonne darin lacht
Ein neuer Tag o Liebste schau
Es war eine schöne Nacht

Du machst die Augen wieder zu
Und träumst bestimmt von mir
O Mädchen läßt mir keine Ruh'
Ich bin ganz nah bei dir


Das Spiel des König's

Ich spiel das Spiel des König's
Der Damen - der Reiterschar
Der Bäuerlein nicht wenig
Auch Läufer sind noch da

Umrahmt von hohen Türmen
In jeder Eck vom Feld
Umbraust von mächt'gen Stürmen
Wer ist der tapfere Held

Die Bauern marschieren
Und werden zum General
Sie müssen attackieren
Ihnen bleibt da keine Wahl

Die Offiziere fallen
Die Damen hinterdrein
Bald sind von Streitern allen
Die Herrscher ganz allein

Sie können sich nicht berühren
Gelassen sind im Stich
Den Kampf nicht mehr zu führen
Und gehen nach Haus friedlich


Abends am Meer

Auf bunten Wellen reitet
Der Sonne letzter Glanz
Das Abendrot verbreitet
Des Himmels purpur Kranz

Am Horizont die Weite
Klingt wie ein leises Lied
Es dringt an meine Seite
Die Sehnsucht in mir siegt

Bald leuchten mir die Sterne
In einer kühlen Nacht
Ich schaue in die Ferne
Erblick die reizvoll Pracht

Die dunklen Wolken kommen
Ganz sachte dort herauf
Die Sicht mir bald genommen
So ist des Tages Lauf


Hast du den Frühling schon vernommen?

Es regt sich auf verschneiten Fluren
Wo einst die Pferdeschlitten fuhren
Wo aus dem Winterschlaf erwacht
In eis'ger Kälte dunkler Nacht
Familie Igel zugebracht
Und schaun zum Lichte nun empor
Und stecken ihre Nasen vor
Sie woll'n der Wärme mehr bekommen
Hast du den Frühling schon vernommen ?

Wir tauschen Stiefel mit Sandalen
Und freu´n uns auf der Sonne Strahlen
Ja so wie eine gute Fee
Steigt sie in immer größ´re Höh´
Bald sieht man Boote auf dem See
Die Landschaft lädt zum Wandern ein
Es schmücket sich der grüne Hain
Der Lenz hat bei uns Platz genommen
Hast du den Frühling schon vernommen ?

Es blühet auf in unserem Garten
Der Blumen uns vertrauter Arten
Veilchen, Rosen und Narzissen
Sich vereinen mit den Küssen
Und verlockenden Genüssen
Die Verliebte führen zum Glücke
Unter manch geheimer Brücke
Spazieren Arm in Arm versonnen
Hast du den Frühling schon vernommen ?


Sich fordern

Kampf mit sich selbst
Gegen sich selbst
Gegen die Unzucht des Dahinvegetierens
Jeden Tag den Sinn des Lebens finden
Der Gedanke der Erfüllung
Die Liebe zu einem Gott
Der in mir selber wohnt
Kein Wesen mit übernatürlichen Kräften
Sondern ein Ideal
Nach dem zu streben sich lohnt
Das Streben nach Glückseligkeit
Aufopferung für eine Sache
Die den Menschen vollkommener werden läßt
Und das mein Selbstwertgefühl steigert
Doch die Grenze zur Überheblichkeit erkennt
Ich bin eine Nichtigkeit im Kosmos des Universums
Doch ich bin auch ein Teil davon
Und würde ich nicht sein
Wäre das Universum nur halb


Sich freigehen

Sich freigehen
Auf der Straße die Leben heißt
Ein Zweifel an der lebendigen Vergangenheit
Hält dich wach
Um nicht im Stillstand zu verharren
Den Anker zu lichten
Und selber am Steuerrad stehen
Kapitän deiner Geschicke sein
Aufrecht in die Zukunft schreiten
Im Geiste der Humanität
Ein Licht anzünden
Und den anderen die Richtung weisen
Bis du selber am Kreuzweg angelangt bist
Der eine Entscheidung fordert
Welche Sprache du auch sprichst
Welchen Weg du vorher gegangen
Nun verlangt es deine Tat
Verzage nicht
Und du wirst frei gehen


Angst

Ein Ungeheuer im Magen
Nicht zu ertragen
Angst
Die Seele brennt
Angst,die keinen Namen nennt
Die Kehle zugeschnürt
Angst,die im Geiste rührt
Unheimliche Stimmen
Angst in meinen Sinnen
Angst um mich herum
Sie bleibt stumm
Ich kann nicht fort
Angst an jedem Ort
Fliehn unendlich weit
Angst in dieser Zeit


Die Fliege

Die erste Fliege in diesem Jahr,
genauso dreist wie sie im vergangenen war.
Die Maiensonne brachte sie hervor.
Im Märzen sie sicherlich noch fror.
Von der Lampe auf den Tisch,
von der Butter auf den Fisch,
wer weiß wo sie hervorgekrochen,
wo ihre Nase dran gerochen.
Ich möcht es lieber gar nicht wissen,
sonst vergällt's mir jeden Bissen.
Ich will jetzt speisen mit Genuß,
drum mach ich mit der Fliege schluß.


Der Mensch

Was ist der Mensch ?
Wer ist er ?
Ist er würdig ?
Und wird er als solcher behandelt ?
Wer hat dafür das Recht ?
Wer hat sich dafür die Fähigkeit erworben ?

Mensch unter Menschen
Tier unter Tieren
Natur in Natur
Suche die Menschen
Ehre die Tiere
Bewahre die Natur !


Dichten

Aufgeschrieben
was gediegen,
zerfetzt,verworfen,neugestaltet,
herausgenommen was veraltet .
Hinzugefügt und angereiht -
Das ist des Dichters Versarbeit.


Des Dichters Verse

Verse schmieden, diese Kunst,
trifft manchen Lesers Gunst.
Zumal,wenn sie besonders heiter
liest er mit viel Behagen weiter.
Jedoch ein ernsteres Gedicht
betrachtet er aus and'rer Sicht,
denn das will er ja auch verstehen
und von allen Seiten sehen.
Da wo man's mit Kritik bedacht,
es eine Diskussion entfacht.
Verse von Natur und Leuten
kann man wieder anders deuten.
Hat man schon drüber nachgedacht,
wie solche Werke wohl gemacht ?
Gedichte, die sehr gut erscheinen,
müssen sich nicht immer reimen.
Dem einen, der sie liest mit Lust,
werden sie bestimmt bewußt.


Eine rundum runde Sache

Rund ist das Ei, wenn auch oval,
dem Huhn ist's jedenfalls egal.
Es pickt die runden Körner auf
in seinem runden Tageslauf.

Rund ist der Stammtisch im Lokal.
Auch dieser ist manchmal oval.
Doch ist's egal dem Mann mit Geld
und eine Runde wird bestellt.

Rund ist der Mond und manches Mal
denkt man der ist wohl auch oval,
doch jeder sieht es dann ja ein,
die Rundung wird vorhanden sein.

Rund ist die Welt und nicht oval
und du bist meine beste Wahl,
bist immer bei mir, jede Stund
und wenn du küßt ist dein Mund rund.


Spiel mit Geist

Es steht ein Heer zum Kampf bereit
und eine Streitmacht gegenüber,
je eine Front zwei Reihen breit
und schaun zum Feind hinüber.

Zwei Könige und ihr Geleit
werden nun die Welt begeistern,
im weißen und im schwarzen Kleid,
geführt von großen Meistern.

Das Feld ist acht mal acht gereiht,
auf dem zum Kampf sie ziehen,
und meist in festgelegter Zeit
wird sich die Schlacht vollziehen.

Ein Kampfesspiel von Findigkeit,
wer ist hier der Gescheite?
Und wer kämpft mit Besonnenheit,
nutzt seine Wissensbreite?

Doch manchmal eine Kleinigkeit,
Ein Versehen im Gedränge.
Vor Fehlern ist man nicht gefeit,
und der König kommt in Feindes Fänge.

Des Gegners Sieg ist nicht mehr weit,
die Schlacht neigt sich dem Ende.
Nun ist es wahrhaft an der Zeit,
zu reichen ihm die Hände.


Frisch gedopt ist halb gewonnen

Er wuchs über sich hinaus,
bei Olympia
und kam ganz groß heraus,
er wurd der große Star.

Dann Siegerpose, Lorbeerehren,
keiner konnte sich's erklären,
nur ein Röhrchen wußt's präzis,
so kam's zum Reinfall des Genies!


Ein tierischer Versuch

Es wäre nur verlor'ne Müh'
Einem Affen beizubringen
Eine Arie vorzusingen
Und das noch morgens in der Früh

Vielleicht kann es dann doch noch sein
Man müßte dieses mal versuchen
Ihn füttern mit Bananenkuchen
Dazu ein voller Napf mit Wein

So könnt er schmausen voller Lust
Es würde ihm wohl sehr bekommen
Bald ist er dann vom Wein benommen
Verschwunden ist sein ganzer Frust

Er torkelt los und hebt ein Bein
Was man vom Affen nicht erwartet
Die Stimme ist schon leicht entartet
Denn er grunzt lauthals wie ein Schwein


Sonett vom Dichten

Was ist am Dichten das Geniale
Und woher kommt des Dichters Reim
Sag, wo entsteht der erste Keim
Dies fragt man sich wohl viele Male

Ja der, wer sieht und auch empfindet
Wer die Gedanken deuten kann
Und formuliert, was er ersann
Wer Geisteshürden überwindet

Er kann nur sinnvoll niederschreiben
Lässt er sich von Gedanken treiben
Der, der was zu sagen hat

Füllen soll er Blatt um Blatt
Er soll der Menschheit Kunst erbringen
Und immer neue Höhen bezwingen


Ein Blick nach vorn

Willst du im hellen Glanze stehen,
so lege deine Sorgen ab,
und bald wird deine Trauer gehen,
siehst du erst auf den Grund hinab.

Doch schau nicht nur in weite Ferne,
werf auch mal einen Blick zurück.
Es blinken nicht nur deine Sterne,
auch neben dir sucht jemand Glück.

Du kennst den Weg vom stillen Hoffen,
den lange du gegangen bist.
Jetzt steh'n dir alle Wege offen,
von nun an man deine Taten mißt.


Wie erschlichen - so verstrichen

Sie sprach von mir als ein Genie
und lobte meine Werke.
Das wär was Großes, sagte sie
mit Nachdruck und mit Stärke!

Sie sagte, ich würde bald bekannt
in unserm ganzen Lande,
und reichte mir die Gönnerhand
in einem Gönnergewande.

Sie kenne da so ein Verlag,
ganz in ihrer Nähe,
und daß man dort Gedichte mag,
so wahr wie sie hier stehe!

Das war so lieblich angestimmt
in meinen Dichterohren,
und drucken wird man sie bestimmt,
hat sie mir dann geschworen.

Und alles ging so schnell und leicht,
ich muß mich nur gedulden,
denn im Moment das Geld nicht reicht,
zum Drucken ohne Schulden.

Ja der Verlag, so neu und klein,
grad fünf Mann im Vereine,
will doch auch mal berühmter sein,
durch meine Arbeit feine.

Bekommen sollt' ich - hört's euch an,
die Hälfte vom Gewinne,
da kam ein Zweifel an mich ran,
und ein Verdacht in meine Sinne.

Und als die Zeit nun so verstrich,
geheim sollt er erscheinen,
da ging ich und überzeugte mich,
doch ein Verlag gab's leider keinen.

Sie log das Himmelblau herab,
mit Ironie am Ende,
die Gedichte sie mir wiedergab,
wollt waschen rein die Hände.

Noch steht sie fest auf hohem Roß,
nichtsahnend daß ich's wisse.
Die Gunst, die sie bei mir genoß
hat nun schon viele Risse.

Und sag ich euch was sie werden will,
ihr müßt es erst verdauen,
besser ist, ich schweige still,
ich sage nur: Ein Amt mit viel Vertrauen!


Faszination Schach

Wer in die Welt des Schachs eindringt,
muß Hürden überwinden,
wem dann der erste Sieg gelingt,
wird Freude daran finden.

Es ist mit Kunst und Sport gepaart,
ästhetisch seine Werke
und wird in der besonderen Art
gespielt mit Geistesstärke.

Das Kombinieren dazu führt,
daß man den Blick gut schärfe,
versteckte Möglichkeiten spürt
und Irrungen verwerfe.

Die Vielfalt dieses Spieles birgt
unendliche Varianten
und faszinierend auf uns wirkt,
was Inder zu uns sandten.


Warum gerade ich ?

Warum gibt es eine Welt,
bestehen aus Raum und Zeit ?
Warum das Hier und auch das Jetzt
in der Unendlichkeit ?

Was ist das - "Leben" ?
Und hat es einen Sinn ?
Wo kommen wir her ?
Und wo gehen wir hin ?

Wie füllte sich das Wissen
in den Äonen an ?
Und warum paaren sich
die Frau und der Mann ?

Warum schreib ich das nieder,
und setze Strich um Strich ?
Es wird die Frage bleiben -
warum gerade ich ?


Erstrahlender Morgen

Erfrischend ist der erste Strahl
der morgendlichen Sonne.
Aus kalter Nacht bricht er hervor,
empfange ihn mit Wonne.

Er kündigt an den neuen Tag,
kennt weder Rast noch Ruhe,
sein Zeichen gibt mir Kraft und Mut
bei allem was ich tue.

Ich sehe das Glück auf seinem Weg,
das fortan mich begleitet
und packe meine Arbeit an,
die Freude mir bereitet.


Heimat - meine Liebe

Heimat
wo ich aufwuchs, wo ich lebte
wo mein Herz das erste Mal erbebte
woran ich denke als ich Kind
wo meine Eltern heut noch sind
wo immer eine helfend Hand
bei ihnen in der Not ich fand

Heimat
möchte dich nicht missen
gebettet in meinem Herzen wissen
wenn ich auch meilenweit entfernt
und was Neues kennengelernt
bleibt meine Liebe doch ein Stück
gepaart mit dir und fernes Glück


Wohin führt dein Weg ?

Wenn dein Weg den du bestritten,
nicht mehr weiterführen will,
schau dich um in deiner Mitten,
stehe einen Moment mal still.
Blick zurück und dann nach vorne,
Bedenke stets was du vollbracht,
daß es dich zu Taten sporne,
mal sehr laut und mal ganz sacht.
Halt am Arm, den man dir reichet,
der dich leitet in der Not,
denn ist dein Gemüt erst mal erseichet,
darbst du hin bis in den Tod.


Das Wort

Das Wort verbindet, das Wort entzweit.
Das Wort ist Liebe und Zerrissenheit.
Das Wort ist Gedanke, das Wort ist die Tat.
Das Wort vermittelt einen Rat.
Das Wort vernebelt, das Wort stellt klar.
Das Wort gibt Auskunft, was ist und war.
Das Wort ist euer, das Wort ist mein.
Und - es will verstanden sein.


Apokalypse

Der Tod ist lebendig
Das Leben ist tot
Wenn Krieg und Verwüstung
Der Menschheit droht

Und Stürme, sie toben
Der Erdball verglüht
Im Osten, im Westen
In Nord und in Süd

Es gibt keine Insel
Wohin wir auch flieh`n
Kein Platz auf der Erde
Nur die Wolken zieh`n

Die Apokalypse
Wir heraufbeschwor`n
Durch Vernichtung der Umwelt
Mit tauben Ohr`n

Gebt Einhalt dem Wüten
Erkennt die Gefahr
Wenn wir`s nicht verhindern
Ist das Ende nah


Ich ging ein Stück

Ich stand am Fenster.
Du warst fort.
Kein Abschiedskuß - kein Abschiedswort.
Die Nacht war finster.

Ich stand am Fenster.
Wollt nichts hör'n.
Nichts sollt meine Trauer stör'n.
Nachtgespenster.

Dann ging ich weg.
Schritt für Schritt.
All die Gedanken nahm ich mit.
Ohne Sinn - ohne Zweck.

Ich ging zurück.
Ohne Hast,
und wie von selbst verging die Last --
Ich ging ein Stück!


Wir im Universum

Kannst du je das All erahnen
mit den Sternen und deren Bahnen ?
Wird es je ein Ende geben
in dem Raum mit seinem Leben ?
Doch nach Einsteins Theorie
gibt es dieses Ende nie.
Je schneller wir uns fortbewegen
immer mehr dem Licht entgegen,
gerät so manch Gesetz in Frage,
langsamer vergehen dann die Tage.
Nur bewirken können wir dieses nicht,
denn nichts ist schneller als das Licht !


Der neuen Liebe Geburt

Ich tauche meine Liebe zu dir
in das Wasser der Sehnsucht.
Doch sie friert ein
und das Eiskristall glitzert
in der Sonne an tausend Facetten.
Aber mit jedem Strahl
aus deinen wundervollen Augen
wird meine Liebe zu dir befreit.


Ein See -- mein Wissen

Wenn ein kleiner See mein Wissen ist,
so ist jeder Tropfen ein Gedanke davon,
und nur der Zusammenhalt macht ihn so wertvoll,
denn jeder alleine würde sich verlieren.
Was wäre dieser See,
wenn nicht ständig neues klares Wasser hinzu käme --
er würde bald versumpfen.
Und was nützt mir all mein Wissen,
wenn nicht ein großer Strom
herausfließen würde.
Er soll reich und lebendig sein,
Nahrung bieten für all meine Freunde.


Deine Zauberkraft

Den Zauber der Natur --
Ich atme ihn
mit jedem Schlag meines Herzens ein.
Er durchdringt meine Träume.
So nehme ich ihn wahr.
Aber erst deine Augen
zeigen mir die Zauberkraft der Liebe.
Kein Wesen der Natur
verwandelt mich so zärtlich wie du.


Langeweile

Nichts was mir Freude bereitet
Ich sitze am Tisch mit einem Druck im Magen
Alles ist so langweilig und trist
Vieles könnte ich vollbringen
Doch es ist schwer mich dazu aufzuraffen
Sonntagnachmittag -- gleichmäßig tickt die Uhr
Der Mittagsschlaf ist vorüber
Und nichts ist passiert
Ich habe Zeit
Viel Zeit die nutzlos vergeht

Nun diese Zeilen sind geschrieben
Und ich habe mich euch mitgeteilt
Es war ein Weg
Die Langeweile zu besiegen


Still vorbei

Ich geh an Gräbern
still vorbei.
Auf Steinen Namen,
die ich niemals hab gekannt.
Was mochten das für Menschen
wohl gewesen sein,
sich Dichter, Bauern
oder Arbeiter genannt.
Waren es Soldaten,
die jetzt hier nieder liegen.
Für welche Macht
und gegen wen sollten sie einst siegen?
Was dachten sie
in ihrer letzten Stunde?
Waren sie allein
und wer brachte
vom Tod die Kunde?
Ich geh an Gräbern
still vorbei
und wer wird meinen Namen
einmal darauf lesen?
Werden es Verwandte, Freunde sein,
oder fremde Menschen,
die wissen, wer ich gewesen?


Aufgewühlt

Ich bin aufgewühlt.
Gedanken ziehen Kreise
durch mein kleines Universum.
Immer wieder ein neuer Entschluss --
Verworfen --
Hecktisches Suchen --
Rasendes Herz --
Ich spüre jeden einzelnen wilden Schlag.
Keine Kontrolle über mich --
Lauter harter Beat von Kassette -- mein Stimmungsbild --
Nur heftiges Reagieren auf durcheinander geratene Gedanken.
Ich muss mich austoben.
Nur so kann ich zur Ruhe kommen

Und plötzlich ist Schluss --
Ein Klick der Kassette --
--- Stille --
Ich lege mich hin.
Abgekämpft --, ausgekämpft --
Wohlwollende Ruhe durchströmt meinen Körper.
Klar schwebt mir die Lösung entgegen.
Friedlich schlafe ich ein,
im Bewusstsein,
ich habe über mich selbst gesiegt!


Herbstgeflüster

Blätter fallen von den Bäumen,
die immer noch vom Sommer träumen,
und von dem Wirbeln in dem Wind,
doch bald schon kahle Äste sind.

Frühmorgens dichte Nebel drücken,
in Niederungen unter Brücken.
Verklungen all der Vögel Gesang,
wie lieblich er im Sommer klang.

Kinder lassen ihre Drachen steigen,
singen - tanzen noch im Reigen.
Die Bauern fahren ihre Ernte ein,
viel Arbeit gibt's für Groß und Klein.

Und wenn die ersten Flocken fallen,
Im Frost die Mauern widerhallen,
Dann ist der bunte Herbst vorbei,
Und man träumt von einem Tag im Mai.


Der kleine See, ihre Liebe

Sie ist ein See voller Zärtlichkeit
Im hohen Gebirge über den Wolken
Und hunderte kleiner Bäche
Füllen ihn mit kristallklarem Wasser
Stehe ich an seinem Ufer
Sehe ich tausendfach
Die Sonne darin spiegeln
Ringsherum das Weiß der Gipfel
Und doch spüre ich eine innere Wärme
Wie friedvoll dürfen die kleinen Fische
Sich in diesem blauen See tummeln
Ein Fluss aus Liebe
Führt aus ihm heraus
Langsam und leicht
Lasse ich mich von ihm tragen
Bis ich den kleinen lieben See
Nur noch in Gedanken
In meiner Erinnerung habe


Die Sonne

Jedes ihrer Haare ist ein Strahl der Sonne.
Ihre Augen geben die Wärme dazu.
Wenn sie spricht, spüre ich den Schlag ihres Herzens.
Und ihre Hand hat einen festen Griff.
Voller Bescheidenheit sind ihre Worte,
aber sie kennt ihren Wert und deren Gebrauch.
Schönheit gepaart mit Intelligenz
sprechen aus ihrem ganzen Wesen.
Wie darf ich mich glücklich schätzen,
ihr begegnet zu sein!


Meine Quelle

Ich trinke reines klares Wasser
Von deiner Quelle
Du gibst mir ab von deiner Kraft
Die lebendige Frische deiner Augen
Überträgst du in meine durstige Seele
Nie soll die Quelle versiegen
Ich suche dich nicht
Deine Liebe aber kann mich finden
Zusammen sind wir stark
Auch wenn ich träume
Sind meine Gedanken bei dir
Sie sind in jeder Musik
In jedem Buch
In jedem Tag
Den du mir schenkst
Ich spüre dein Verlangen
Wann fing deine Liebe an
Mit jedem Blick atme ich dich ein
Ich will dich ganz
Und doch nicht besitzen
Gestern liegt zurück
Und doch ist es heute
Aus deiner Quelle
Lerne ich wieder leben
Und lieben !


Das schwarze Licht

Kennst du das schwarze Licht?
Du spürst es, aber siehst es nicht.
Es durchdringt dich,
es strahlt dich an.
Du wirst es nicht los,
es hält dich in seinem Bann
und deine Gedanken
drehn sich im Kreis,
sie reiben dich auf
manchmal laut und mal ganz leis.
Und wenn du nicht weißt
worum du jetzt bangst,
sie ist unerklärlich --
es ist deine Angst!


Der Tag danach

Du wachst auf,
aber es ist anders als sonst.
Im ersten Moment ist noch alles in Ordnung,
mit einsetzender Besinnung kommt das Rumoren im Magen.
Etwas, das immer mehr anschwillt,
bis zur Unerträglichkeit.

Gestern war es taufrisch --
du hast es vernommen
und warst nur informiert und traurig.
Du konntest es einfach nicht begreifen ---
es war ein Schock,
der den ganzen Körper ergreift.
Der Verstand sagt : -abgehakt-,
doch das eigenartige Liebesgefühl
schlägt dich immer noch nieder.

Du gehst von einem Raum in den anderen,
schmierst dein Frühstücksbrot
und rührst es nicht an.
Du kannst nichts machen,
deine Erinnerungen sind noch viel zu lebendig.
Wie unendlich war deine Liebe
und nun nur noch Schmerz.
Schmerz im Magen.
Schmerz im Urgrund der Seele.
Du fragst nach Schuld,
aber Selbstvorwürfe zermartern dich nur noch mehr.

Nun bist du am Ende
und liegst wach --
wie lange ?


Allein bereit

Wenn alle meine Freunde
von mir gegangen sind,
dann
in der Stille der Einsamkeit
regt sich ein Gefühl in mir,
ein Gefühl zu kämpfen.
Bauend auf die eigene Kraft
und nur auf die,
denn keiner ist da,
um mich zu stützen,
erhebe ich mich und ergreife,
wie durch den Mut der Verzweiflung,
mein kleines schwaches "Ich" !


Mein ewiges Suchen

Nächtlicher Himmel ---
ich gehe in die Einsamkeit,
fort vom Trubel,
nur noch meine Gedanken,
die mich beherrschen.
Doch gibt es ein Entrinnen,
das mir Glück verspricht?
Stille und Schweigen ---
mein Schicksal in dieser Nacht,
allein!
Ich irre durch die Dunkelheit
und ich suche ein Ziel,
ein Halt im Meer der Gefühle.
Ich gehe - ich irre - ich suche ---
ein Leben lang!


Zeig mir deine Blume

Blume ist nicht gleich Blume.
Nicht daß sie blühen muss oder
welk in der Vase dörrt.
Nicht dass sie Rose oder Narzisse sein muss.
Allein die Blume ist, die spricht,
von Angesicht zu Angesicht.
Mit ihr das Wort das Freude verspricht.
Die Blume ist der Mittler - und auch Licht !


Wer bin ich

Und immer wieder erwache ich aus der Vergangenheit,
ohne zu wissen, was die Zukunft mir bringen wird.
Was ist Gegenwart ?
Wer bin ich ?
Wenn ich in Zweifel bin ---
bin ich dann Mensch ?
Ist Glück oder Unglück tierischer Natur ?
Es ist nicht immer der Morgen
an dem ich neu beginnen will,
und auch nicht in der Nacht steh` ich still !


Stille

Stille ---
keine Worte, die befrei'n,
drückend schwere Stille ---
ich bin allein.
Still die Wand,
von draußen klingt kein Laut.
Still das Buch,
worin ich grad geschaut.
Stille ---
ich wandle um das Wort
Wille
und ich eile fort.


In Deinen Augen

In deinen Augen spiegelt sich
immer wieder die Welt,
die du erlebst.
Erkenne sie jedesmal neu
und verlange nicht von mir,
daß ich sie dir erkläre !
Es sind deine Augen
und es ist dein Verstand.
Gebrauche beides
und nimm allein nur meine Hand !


In Verirrungen

Wo sind deine Träume ?
Dein Suchen nach einem Sinn ?
Sind sie verflogen
in den Irrungen eines Irrtums ?
Dein Streben nach Idealen,
nach einer grenzenlosen Wahrheit,
einem Hoffen auf ewiges Glück !
Doch was dann bleibt
ist ein stummer Geist,
Schicksal eines unerfüllten Lebens
und Zeit, die ungenutzt vergeht.


Mein Ideal

Mein Ideal ist nicht die Sonne,
die hernieder brennt,
auch nicht ein ferner Stern,
den man erkennt,
nicht das große Meer,
das braust und tobt.
Auch nicht ein Gott,
der schellt und lobt.
Mein Ideal ist die Gemeinschaft
in der ein Funke Freiheit keimt,
wo ich in Frieden und Geborgenheit
mit allen Menschen stets geeint.


Trennung

Was war ---
was wird, wenn die Morgendämmerung kommt.
Durchwachte Nacht.
Deine Stimme dringt noch nach,
durch die wache Nacht.
Hingeworfene Worte
in einer überlebten Zeit
mit Dir.
Was war mein Verbrechen ?
Nein trauern werde ich nicht,
aber es ist bitter zu verstehen,
daß es aus ist mit unserer Zweisamkeit.
Du bist gegangen
und die Nacht hält mich wach.


Zu neuer Tat

Siehst du den Regenbogen
dort überm Horizont.
Er verkündet eine neue Zeit
und morgen,
wenn du eine Nacht geschlafen hast,
ist heute schon Vergangenheit.
Das was du heute meinst und denkst,
steht dann in einem andern Licht.
Es ist wie eine Rosenknospe,
die zu voller Blüte bricht.
Lasse jede kleine Regung,
die du in deinem Innern spürst,
sich entfalten,
so, dass du sie zu Ende führst.


In dieser Zeit

Es tanzen Flocken nieder auf die Erde
und Glocken läuten jetzt die Weihnacht ein.
Leiser wird es, andächtig singt man Lieder
unterm Tannenbaum bei Kerzenschein.

Die Botschaft Christus wurd´ geboren
verkündet eine friedliche Zeit.
Ihm, dem Erlöser, dem wir es verdanken,
zu leben in Bescheidenheit.

Die Freude, die wir andern geben,
lebt auch in unsern Herzen fort,
und in dem Kreise unserer Lieben
gibt es zu dieser Zeit kein schöneren Ort.


Abschied

Ich hätte es vorher nicht geglaubt,
doch die Trennung fiel mir leicht.
Unsere Liebe war eine Rose ohne Duft.
Nur eine Blume, die nach außen blühte.
Ein Hafen mit abgestandenem Wasser.
So fühlten wir einander,
dass wir die Zärtlichkeit vergaßen.
Warum konnte ich sie nicht bewundern?
Und tat sie es bei mir?
Es war eine Liebe der Vernunft,
ohne die Zutaten des Herzens!


Der Liebe neu Erwachen

Du zeigst mir Liebe
Du gibst mir Hoffnung
Doch etwas drückt meinen Magen schwer
Der Verstand, der auch die Liebe nährt
Kann nicht ein Gefühl in mir überwinden
Das unsere zarte Liebe zerstört
So nimm mich in deine Arme
Schmiege deinen Kopf an meine Brust
Lege deine Hand an meine Wange
So wird mir deine Liebe neu bewusst


Im Wechsel der Zeiten

Viele nannte ich Freunde,
bis sie von mir gewichen sind.
Ich war ihnen wohl nicht normal genug.
Andere streckten mir ihre Hand entgegen,
die ich dankend annahm.
Eine Tür wird zugestoßen
und eine andere öffnet sich dafür.
Ich brauche die Menschen
und die Menschen brauchen bestimmt auch mich!


Frei von dir

Bin ich aufdringlich
Dich zu fragen
warum du nicht kamst ?
Es war alles so vereinbart
Aber ein Abgesang deiner Worte
Hier
Und jetzt
Trifft mich tief !
War es ein Verbrechen
Dich zu lieben ?
Langsam schleichst du dich
Aus meinem Leben
Mit jedem Tag
Mit jedem Morgen.
Aber soll ich der Verlierer sein ?
Gestern war es so
Jedoch heute
Erwacht ein Verlangen nach Freiheit
Frei von dir
Frei von unserer Trennung !


Angst vor der Angst

Was ist wenn diese Angst wiederkommt ?
Die Angst nicht sprechen zu können,
dann muß ich vermeiden,
daß ich nicht angesprochen werde.
Was soll ich dann tun ?
Jedes Wort vergrößert meine Angst
und lähmt meinen Atem !
Ich kann mich nicht wehren,
bis ich an dieser Angst ersticke,
umgeben von feindlichen Stimmen.
Was wollen sie von mir ?
Schritte höre ich vor meiner Tür.
Sie kommen und gehen vorüber.
Ich finde keine Ruhe.
Ich habe Angst vor dem Morgen.
Was ist wenn diese Angst wiederkommt ?
Ich habe Angst vor der Angst !


Ein neuer Tag

Ich will nicht streiten
über das, was ich tat
und was fehlgeschlagen ist.
Heute ist ein neuer Tag.
Was getan ist getan
und was nicht ---
Ich muß es heute besser machen.
Dieser neue Tag
so wie er
breche auch ich aus dem Dunkel hervor.
Was mich bedrückte
ist so nichtig
geworden durch diesen neuen hellen Tag !


Was ist Glück

Glück ist das Fließen der Gefühle
in einem Schwebezustand.
Man verliert den Kontakt zum Boden
auf dem man steht.
Ein kleiner Anstoß genügt zum Umfallen.
Drum darf man nicht allzu lange
in seinem Glück schwelgen.
Altes Glück verweht.
Will man es halten,
wird es ranzig
und man verwehrt sich
das Kommen eines Neuen.


Dein Gott

Gott hat keine Augen,
aber er sieht dich.
Gott hat keine Ohren,
aber er hört dich.
Gott hat keinen Mund,
aber er spricht zu dir.
Gott hat keine Flügel,
aber ist ständig an deiner Seite.
Gott ist dein Gedanke,
den du noch nicht gedacht hast.


Das Liebespaar

Es liebte sich mit Hochgenuss
Ein Paar in einem Hänger
Und nach dem heiß verschmelzten Kuss
Zog er an ihrem Reißverschluß
Bei Knöpfen dauert es etwas länger.


Der Reichtum der Nacht

Begleite den Tag
und denke an die Nacht,
die du gewonnen hast
Der Reichtum,
den der Schlaf uns bringt
will am Morgen ausgetragen werden.
Voller Energie und Kraft
hast du die Sorgen im anderen Licht gesehen.
Die frische Tat
wird sie bewältigen.
Begleite den Tag
und die Nacht wird ihn vollenden.


Der Gordische Knoten

Von Alexander ist bekannt,
der auch der "Große" ward genannt,
daß er auf seiner langen Reise
zu lösen wußt auf seine Weise
des Knotens Rätsel.
Und fragt ihr euch was uns das lehrt:
Man reise niemals ohne Schwert!


Könnte ich glauben...!

Gott ist Illusion,
ich kann an ihn nicht glauben,
dazu bin ich ein überzeugter Atheist,
doch ich beneide diejenigen,
die aufrichtig zu Gott beten können,
denn sie fühlen sich nicht allein,
beschützt und haben einen Halt.
Gott zu dienen und seine Lehren
zu befolgen ist ihr Zweck.
Gott ist Illusion ---
aber in ihrer Großartigkeit unübertroffen!


Fragen an die Unendlichkeit

Was sind unsere Gedanken?
Wer sind wir?
Sind wir ein einziger Gedanke ---
für die Ewigkeit?
Wir sind in ständiger Veränderung,
im ewigen Entstehen und Vergehen.
Was sind wir?
Sind wir das was wir denken?
Was bin ich heute ?
Was war ich gestern?
Was werde ich morgen sein?


Der Hase und der Igel Teil zwei

Jeder Hase weiss heut zur Genüge,
dass ihn der Igel gern betrüge.
Man belehrte jeden Hasen ganz genau,
beim Wettlauf steht am Ziel des Igels Frau.
Drum wird vor jedem Start das Igelpaar studiert
damit man nicht noch mal verliert.
Doch eines Tages stand vor des Hasens Bau
der Igel und die Igelfrau
und forderte just ganz spontan
den Hasen zum erneuten Wettlauf an
und sagte dann zu ihm: "Pass auf,
bevor ich wieder mit dir lauf,
sperr meine Frau in deine Wohnung ein,
so bist du sicher, läufst du nur mit mir allein."
Das fand der Hase sehr reell
und sagte dann sehr schnell:
"Komm, dass ich dich hinunterführe"
zur Igelsgattin und verschloss die Türe.
Sie liefen nun erneut zur Wette
und starteten an gleicher Stätte.
Jedoch am Ziel, der Hase konnt es gar nicht fassen,
saß da der Igel und sagte ganz gelassen:
"Ich bin schon lange hier und wart.
Ich bin der selbe wie beim Start,
denn mein Eheweib, du weisst genau,
ist ja noch in deinem Bau."
Der Hase bekannte sich geschlagen,
konnte er denn wissen wie die Dinge lagen,
denn nicht die Frau vom Igel, dieses kleine Luder,
nein, es war des Igels Zwillingsbruder !


Traurige Augen

Du mein liebes Mädchen
deine traurigen Augen lassen mir keine Ruh.
Du hast an nichts mehr Freude,
ach du mein kleines Mädchen du.
Schon morgens ist bei dir der Tag zu ende.
Lebst sehr einsam --
Ach verschwende
all dein Trübsal an die Ewigkeit.
Schau hinauf - erlebe den Morgen,
du mein liebes Mädchen du.
Ich weiss,
die Sonne ist der Schlüssel dazu.


Was für mich Gott ist

Gott ist kein Mensch,
und doch ist Gott für mich "Du"!
Gott wohnt nicht im Himmel,
und doch sind göttliche Gedanken dem Himmel gleich!
Ein Gott lebt nicht,
und doch umschwebt mich sein Geist.
Gott ist das was ich schmecke,
das was ich in mich aufnehme,
das was in mir ist
und das was ich von mir gebe.
Gott ist Geist
und Geist ist die Allmacht des Universums -
des Universums im Größten und im Kleinsten.
Gott ist der ungedachte Gedanke.
Gott ist das Gesetz des Lebens.
Ich bete nicht zu Gott,
aber erkenne seine Macht an.
Und diese Macht wirkt,
ob ich will oder nicht,
ob ich sie erkannt habe
oder ob sie mir unergründlich bleibt.
Gott - das bist du,
das bin ich.
Gott ist das Leben,
Gott ist der Tod
und die Auferstehung des Gedankens ---
unser Gedenken!


Lasst einander helfen!

Jeder träumt für sich alleine
seinen kleinen Friedenstraum.
Glück und Freiheit sind das Eine --
Lasst uns in die Zukunft schaun.

Jeder Mensch fühlt sein Verlangen
aneinander recht zu tun
und da gibt es auch kein Bangen --
morgen können wir erst ruhn.

Du und ich und wir gemeinsam
stehen dicht hier Seit' an Seit',
doch sehr viele sind noch einsam --
ja für sie mach dich bereit.

Hier bei uns und in der Ferne
leben Menschen so wie wir.
Und für alle leuchten Sterne --
so in Afrika und hier.

Fremde Menschen, fremd die Sprache
und doch vereint uns gleiches Blut.
Duld nicht Zorn und auch nicht Rache --
schlag ihn nicht, wenn er nichts tut.

Frei von Ängsten ist wohl keiner
und keiner ist befreit von Leid,
doch wird die Hilfe immer kleiner --
gerät sie in Vergessenheit.

Darum sagen jetzt wir alle,
wo wir heute frohgestimmt,
dass ein neues Lied erschalle
und es jeden Kummer nimmt !


In mir

Meine Gedanken
Unruhig wie das Licht der Kerze
Meine Seele
So dramatisch wie eine Sinfonie
Mein Wunsch
Ist Liebe
Ich brauche das Licht
Die Sinfonie
Die Liebe
Das ist mein Leben
In einem großen Traum
Einer Vergangenheit mit Zukunft
Wenn das Licht erlöscht
Sind meine Gedanken tot
Wenn die Sinfonie verklingt
Schlafe ich ein
Wenn der Wunsch sich nicht erfüllt
Bin ich in Trauer
Doch in meinem Herzen
Vereine ich die Liebe
Mit der Sinfonie
Und dem Licht der Kerze
Und wenn es nicht mehr schlägt
Hör ich auf zu kämpfen


Mein Frühlingsspaziergang

Die Frühlingswinde wehen
durch das zarte Grün,
ich bleib verzaubert stehen,
die ersten Blumen blüh'n.

Von allen Winterleiden
befreit sich die Natur.
Er muss jetzt wirklich scheiden --
Ich folge der Blumen Spur.

Bis ich die Lust empfinde,
zu schau'n um mich herum
und höre mit dem Winde
ein liebliches Gesumm.

Nun heimwärts ich mich wende,
mir ist ganz wohl und warm
und seh' am Tagesende
einen tanzend Bienenschwarm.


Die Welle

Ich bin eine Welle
Mit einem Tal und einem Berg
Mal bin ich riesig
Und mal ein Zwerg
Doch streb' ich nach oben
So folgt ein Tief
Erst stehe ich gerade
Dann hänge ich schief

Von Winden getrieben
Zur Brandung ich eil
Zu sanften Küsten
Zu Felsen steil
Mal ziehe ich ruhig
Auf glattem Meer
Mal begleiten mich Menschen
Ohne Wiederkehr

Ich bin geboren
Durch Naturgewalt
Zwischen Himmel und Erde
Ohne jeglichen Halt
Denn frei will ich leben
Doch das gelingt mir nur schwer
Ich brauch gute Freunde
So wie die Welle das Meer


Du mein heißgeliebtes Ungeheuer

Du bist die dreizehnte Zunge
meines siebenköpfigen Drachens.
Speist Lügenbrunst aus dir heraus.
Mir wird ganz heiß von deinem Feuer,
doch du lachst mich dabei noch aus.
Ich steh' bei dir am Marterpfahl gefesselt,
mit deinen Pranken zerkratzt du mein Gesicht.
Aus jeder Wunde fließt der Saft des Herzens,
Du leckst ihn ab und scheust dich davor nicht.
Und deine Gier wird mit jedem Tropfen größer,
nur beißen ist dir nicht erlaubt.
Drum liebe ich dich mein süßer Drachen,
der mir die Sinne vom ersten Augenblick geraubt.


nach oben