meine Kurzgedichte |
Der Wetterfrosch Ein Wetterfrosch stieg auf die Leiter, da wurde promt das Wetter heiter. Doch als er hinabstieg - welche Pein, brach er sich das linke Bein. Nun konnt er nicht mehr auf die Leiter steigen und den Leuten schönes Wetter zeigen. Er dacht bei sich : vielleicht werd ich verschont und wünschte, es schiene für alle nur noch der Mond. Der verletzte Jockei Ein Jockei ging am Start in seine Spur und blickte hoffnungsvoll auf den Parkour. Nun sollt das Rennen auch beginnen, er wollt wie stets den Preis gewinnen. Er siegte - doch war sein Stolz verletzt, sein Schatz hat ihn nur auf Platz zwei gesetzt. Der Unterschied Ein Schornstein rauchte Tag und Nacht, so oft es im Ofen brannte. Der Heizer rauchte auch - jedoch mit Bedacht Zigarren von seiner Tante. Deine Ufer Ich tret an deine Ufer Heran an dein zartes "Ich" Ich gehe in dir tiefer Und finde dabei mich Das Gehen auf zwei Beinen Das Gehen auf zwei Beinen, mag einem als sehr leicht erscheinen. Jedoch wer lallt der soll bedenken, daß ihn die Füße anders lenken! Wie schwierig ist es O, wie schwierig ist es einfache Worte zu finden, wenn Begeisterung dich packt. Aber es ist nicht minder schwer eine Wenigkeit bedeutend darzustellen. Freude geben Auf anderer Kosten vergnügen ist wie sie betrügen einander belügen. Doch Freude geben was erleben rücksichtsvoll das ist toll Lachen ist gesund Lachen ist gesund Weinen macht wund Tränen in der Seele Trocken ist die Kehle Ausgeweint Wieder geeint Bitterkeit Heiterkeit Einerlei Und vorbei. Behütet Ich war solange behütet bis mein Herz schneller schlug und der Mißklang die Harmonie zerstörte. Metamorphose einer Ordnungszahl Der Erstplatzierte Der Erstgeborene Der erste Schritt Die erste Liebe Das erste Mal Die erste Hilfe Der erste Rang ---------------- Der letzte Wille Der andere Schein Der Glaube an die eigene Kraft kann so mächtig werden daß ein Schwächling als ein Mammut angesehen wird. Dialektik Dialektisch ergründen heißt Gegensätze finden und sie überwinden, dann wieder verneinen, im Kampfe sie sich einen, um neu zu erscheinen. Meine Farbe Ich habe zum Malen keine Farbe, dafür viele Worte von feinster Sorte, die in Verse ich kleide und so in Bildern schreibe. Leben ist Das Leben ist eine Leinwand, die jeder selbst gestalten muß. Sein Geist ist der Pinsel. Seine Gefühle sind die Farben. Nicht einfach O, wie schwierig ist es einfache Worte zu finden, wenn Begeisterung mich packt, aber es ist nicht minder schwer eine Wenigkeit bedeutend darzustellen. Das Meisterwerk Ein Schreinermeister, der ergraute War stolz auf Dinge, die er baute Doch eins fand er besonders stark Das war nämlich sein eig'ner Sarg Jagdlatein Des Jägers Jagen jagt Gejagte In den grünen Wald hinein Versteht ihr was ich eben sagte Ich glaube nein Ehrensache Der süße Saft der Trauben, wenn er erst einmal gäre, nährt manchen in seinem Glauben, er trinkt auf deren Ehre. Sprichwort Gereimtes Wer andern eine Grube gräbt und auf dem Ast sitzt, an dem er sägt, wird sicherlich vor Allen vom Baume in die Grube fallen ! Glück Wir alle streben nach dauerhaften Glück, doch auch das Streben eben ist davon schon ein Stück. Geben Die Gabe Geben liegt nicht im Geld allein. Sie ist stets Liebe und will als solche auch verstanden sein. Deine Liebe Deine Liebe gefüllt in einen Krug Ist lieblicher als jeder Wein Und wenn ich ihn leere Zug um Zug So wird er doch stets von neuem gefüllet sein Vorsorge Lebst du in des Geldes Flut, neigst du oft zu Übermut. Und eh du dich besonnen, ist es auch schon verronnen. Drum leg dir einen Sparstrumpf an, als armer wie als reicher Mann! Weihnachten Die Feste sind im ganzen Jahr für jeden Bürger ziemlich rar. Drum feiern wir besonders gern das Fest von der Geburt des Herrn. Dichterzeit Es ist halb Eins - eine gute Zeit, du denkst an Mittag, doch mitnichten. die Tagesmitte ist noch weit, denn es ist Mitternacht --- die beste Zeit zum dichten. Die Brücke Eine Brücke erkennt man stets daran, daß über sie man gehen kann, doch sieht man sie beim Gähnen, dient sie zum Halt von Zähnen. Aller Anfang ... Verliebte lügen gerne. Das ist auch ganz normal. Doch wenn es später dabei bleibt, wird es meist sehr fatal. ohne Überschrift In seiner Hand hielt er das Glück und auch an seinem Finger. Er hielt es fest, sehr fest sogar, denn er war frisch vermählt und Ringer. ohne Überschrift Wieviel Beine hat ein Elefant? Na, hast du es schon erkannt? Ich meine sechs, kann das sein? Ja vier zum Gehen und zweimal Elfenbein. ohne Überschrift Fruchtbar ist der Streit, der dazu führt, den anderen zu erkennen. Ein Prozeß des Überdenkens der eigenen Meinung, manchmal auch erst im Nachhinein. ohne Überschrift Schöpfe deine Kraft aus der Quelle der Liebe, denn was aus Liebe gedeiht ist fruchtbar und nährt den redlichen Menschen ! ohne Überschrift Fallen Tropfen auf die Erde, braucht man darum kaum zu bangen. Viel, viel schlimmer ist es jedoch, rinnen sie von Wangen! ohne Überschrift Der letzte Winter war sehr kalt. Der Sommer etwas milder. Der nächste jedoch kommt schon bald und wird, so glaub ich, wilder. ohne Überschrift Die Schnecke wohnt, ich weiß es genau in einem kleinen Haus, und wenn's zu miefig wird im Bau, kommt sie aus ihm heraus. ohne Überschrift Der Fleischer macht die Büchsen voll mit Wurst und auch mit Grütze, doch wenn dann eine offen ist - was sie nicht soll, riecht es bald so wie "volle Büchse". ohne Überschrift Zwei Würfel und ein Kartenspiel sind des Zauberers Utensil. Nur wenn sie noch im Koffer ruh'n, sind sie ihm wenig nütze. Doch er ist ja Zauberer nun, drum holt er sie aus der Mütze. ohne Überschrift Auf deinem Lebensweg stellst du selber die Weichen und es gibt kein zurück. Drum achte darauf nicht zu früh auf ein Abstellgleis zu geraten! ohne Überschrift In der Sonne lag ich und dachte dran, die Strahlen, die mich treffen wären Apachenpfeile und so nach einer Stunde dann trieb es mich zur Eile. Abends im Bett nun lag ich und dachte dran, die Strahlen, die ich genossen haben wirklich Indianer geschossen. ohne Überschrift Lebst du nicht, um anerkannt zu sein ? Wer bist du, was ist dein Werk ? Dein einsames Streben, wenn auch nur ein kleines Zeichen deiner selbst. Lass nicht achtlos liegen, was du in harter Arbeit geschaffen hast. Anerkennung vor dir selbst --- du Schöpfer und Geschöpf ! ohne Überschrift Der Bertram und die Adelheid gehn seit gestern nur noch zu zweit, und heute teilte sie ihm mit, gehn sie von nun an auch zu dritt. ohne Überschrift Es war einmal ein Flugzeugführer, der wollte immer schon ganz hoch hinaus, nur sein Bruder war Gitarrenspieler und erntete weit mehr Applaus. ohne Überschrift "Was zieh ich an auf deiner Luxusjacht?" fragte sie ihn wohlbedacht. "Am sichersten ist, meine Beste, so wie ich, die richtige Weste. |
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